Enge Part­ner­schaft zwi­schen Nor­we­gen und Nord­deutsch­land beim Ein­satz erneu­er­ba­rer Energien

Besuch des norwegischen Kronprinzen Haakon in der Handelskammer Hamburg

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Deutsch­land und Nor­we­gen sind Part­ner, um den Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gien auf dem Weg zu einer nach­hal­ti­gen Indus­trie vor­an­zu­trei­ben. Das war die Kern­bot­schaft bei einem hoch­ran­gig besetz­ten Wirt­schafts­tref­fen in der Han­dels­kam­mer Ham­burg. Ehren­gast beim Norwegian-German Busi­ness Sum­mit Ham­burg war Kron­prinz Haa­kon von Nor­we­gen. Neben dem Kron­prin­zen haben auch die nor­we­gi­schen Minis­ter für Wirt­schaft und Ener­gie sowie Unter­neh­men aus Nord­deutsch­land und Nor­we­gen teil­ge­nom­men. Gemein­sam mit Regie­rungs­ver­tre­tern aus Ham­burg, Bre­men, Mecklenburg-Vorpommern, Nie­der­sa­chen und Schleswig-Holstein, ging es dar­um, bestehen­de Part­ner­schaf­ten zu ver­tie­fen und neue Wege zwi­schen Politik- und Wirt­schafts­ak­teu­ren einzuschlagen. 

Handelskammer-Vizepräses Wil­lem van der Schalk: „Für eine welt­of­fe­ne Außen­wirt­schafts­po­li­tik braucht Ham­burg eine Diver­si­fi­zie­rungs­stra­te­gie. Das hat die Ener­gie­kri­se nach dem rus­si­schen Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne deut­lich gemacht. Eine noch enge­re Part­ner­schaft mit Nor­we­gen bedeu­tet für den Wirt­schafts­stand­ort Ham­burg und Nord­deutsch­land enor­mes Poten­zi­al. Nor­we­gens rie­si­ge Was­ser­kraft­res­sour­cen und Deutsch­lands Exper­ti­se in der Solar- und Wind­ener­gie ergän­zen sich gegen­sei­tig und machen die bei­den Natio­nen zu natür­li­chen Ver­bün­de­ten im Stre­ben nach sau­be­rer, erneu­er­ba­rer Ener­gie. Durch die Zusam­men­ar­beit in For­schung und Ent­wick­lung und durch Inves­ti­tio­nen in die Infra­struk­tur ebnen sie den Weg für eine Zukunft mit weni­ger Koh­len­stoff­emis­sio­nen im Verkehr.” 
Kron­prinz Haa­kon von Nor­we­gen mach­te in sei­ner Eröff­nungs­re­de des Sum­mits deut­lich: „Deutsch­land ist ein enger Freund und Part­ner Nor­we­gens. Heu­te haben wir uns hier ver­sam­melt, um über eines der wich­tigs­ten The­men unse­rer Zeit zu spre­chen.“ Beim Wan­del hin zu einer nach­hal­ti­gen Indus­trie und dem Auf­bau Erneu­er­ba­rer Ener­gien arbei­te­ten Nor­we­gen und Deutsch­land eng zusam­men und ergänz­ten sich her­vor­ra­gend. „Zu Beginn die­ses Jah­res haben Deutsch­land und Nor­we­gen eine stra­te­gi­sche Part­ner­schaft in den Berei­chen Kli­ma, erneu­er­ba­re Ener­gien und grü­ne Indus­trie ver­ein­bart.  Die­se Part­ner­schaft umfasst meh­re­re Berei­che, dar­un­ter Was­ser­stoff und grü­ne Schiff­fahrt, Offshore-Windenergie, Koh­len­stoff­ab­schei­dung und ‑spei­che­rung sowie Batterietechnologie.” 
Der Norwegian-German Busi­ness Sum­mit Ham­burg war eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung von Inno­va­ti­on Nor­way, der Han­dels­kam­mer Ham­burg und der AHK Nor­we­gen, mit Unter­stüt­zung der Nor­we­gi­schen Bot­schaft. Am High Level Busi­ness Round Table nah­men fol­gen­de Regie­rungs­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­ter aus den nörd­li­chen Bun­des­län­dern teil: Mecklenburg-Vorpommerns Minis­ter­prä­si­den­tin Manue­la Schwe­sig, Schleswig-Holsteins Minis­ter­prä­si­dent Dani­el Gün­ther, Nie­der­sach­sens Wirt­schafts­mi­nis­ter Olaf Lies, Almut Möl­ler, Staats­rä­tin für aus­wär­ti­ge Ange­le­gen­hei­ten der Stadt Ham­burg, Mar­tin Bial­luch, Wirt­schafts­staats­rat der Stadt Bremen. 

Wirt­schafts­be­zie­hun­gen Deutsch­land – Norwegen 

Zah­len und Fakten: 
Die Dele­ga­ti­ons­rei­se des Kron­prin­zen Haa­kon ist sein 7. offi­zi­el­ler Deutschlndbe­such. Zuletzt in Ham­burg war er 2011 beim Ham­bur­ger Hafengeburtstag. 
600 nor­we­gi­sche Staats­bür­ger leben in Ham­burg und 50 nor­we­gi­sche Unter­neh­men sind hier vertreten. 
Ham­bur­ger Unter­neh­men mit Geschäfts­be­zie­hun­gen nach Norwegen: 
Ins­ge­samt 585 Ham­bur­ger Unter­neh­men pfle­gen nach eige­nen Anga­ben wirt­schaft­li­che Bezie­hun­gen mit Nor­we­gen. Bei­spiel­bran­chen: Logis­tik, Grund­stoff­in­dus­trie, Schifffahrt.
Ran­king Nor­we­gen als Han­dels­part­ner für Hamburg: 
Export: Platz 40 
Import: Platz 19 
Han­dels­vo­lu­men mit Nor­we­gen im Jahr 2022: 
Export: ca. 223,5 Millionen
Import: ca. 1,08 Milliarden
Wich­tigs­te Waren­grup­pen 2022: 
Export: 
Che­mi­sche Erzeug­nis­se machen mehr als die Hälf­te des Ham­bur­ger Exports nach Nor­we­gen aus. Danach kom­men sons­ti­ge Fahr­zeu­ge mit 15 Pro­zent. Maschi­nen, Nahrungs- und Fut­ter­mit­tel, sowie Kokerei- und Mine­ral­öl­er­zeug­nis­se machen jeweils nur einen klei­nen Teil des Ham­bur­ger Exports nach Nor­we­gen aus. 
Import:  
Knapp die Hälf­te des Imports aus Nor­we­gen kommt aus dem Bereich Erd­öl und Erd­gas. Danach mit 30 Pro­zent kom­men Kokerei- und Mine­ral­öl­er­zeug­nis­se. Nahrungs- und Fut­ter­mit­tel, Metall, sowie Möbel machen jeweils nur einen gerin­gen Anteil des Ham­bur­ger Imports von Nor­we­gen aus. 
Erneu­er­ba­re Energien: 
Nor­we­gen ist der­zeit ein wich­ti­ger Gas­lie­fe­rant für Deutsch­land. Bei­de Län­der arbei­ten gleich­zei­tig dar­an, die Ener­gie­wen­de vor­an­zu­trei­ben. Im Janu­ar 2023 haben Deutsch­land und Nor­we­gen eine Erklä­rung zur enge­ren Zusam­men­ar­beit im Bereich der erneu­er­ba­ren Ener­gien ver­ein­bart. Nor­we­gen ver­fügt über eine gut ent­wi­ckel­te Tech­no­lo­gie für die meis­ten Stu­fen der Pro­duk­ti­on von grü­nem Was­ser­stoff. Sowohl auf poli­ti­scher als auch auf Sei­ten der Indus­trie wird eine enge­re Zusam­men­ar­beit mit Deutsch­land bei gro­ßen Wert­schöp­fungs­ket­ten und Infra­struk­tu­ren angestrebt. 
Ver­tei­di­gung und Industrie: 
Deutsch­land ist Nor­we­gens wich­tigs­ter Part­ner in der EU im Ver­tei­di­gungs­be­reich und ein wich­ti­ger Ver­bün­de­ter in der NATO. Über einen Zeit­raum von zwei Jah­ren hat Nor­we­gen Ver­trä­ge mit der deut­schen Indus­trie im Gesamt­vo­lu­men von fast 60 Mil­li­ar­den NOK (über 5 Mil­lio­nen Euro) abge­schlos­sen, um unter ande­rem neue Pan­zer und U‑Boote zu beschaf­fen. Lang­fris­ti­ge Ver­trä­ge wer­den die deutsch-norwegischen Bezie­hun­gen im Bereich der Rüs­tungs­gü­ter über die nächs­ten 30–50 Jah­re stark blei­ben lassen. 

Kron­prinz Haa­kon (l.) und Herr van der Schalk vor der HK Hamburg

©  Ste­fan Bungert

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Peter Feder

Tel. +49 40 36138–549
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