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Jetzt durchstarten: Wie die Schifffahrt ihre Klimaziele erreichen kann

VDR und Maritime Plattform luden zum Parlamentarischen Abend. Vertreter von Reedereien und NGOs sowie aus Wissenschaft und Politik loteten die Rahmenbedingungen für den maritimen Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe und Antriebe aus.

Damit die Schifffahrt auf ihrem Weg in die Klimaneutralität erfolgreich ist, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Das war parteiübergreifend Konsens beim Parlamentarischen Abend am 23.05., zu dem der Verband Deutscher Reeder und die Maritime Plattform ins Berliner Magnus-Haus eingeladen hatten. Das Impulsreferat hielt der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek (Bündnis 90/Grüne). Er betonte, dass angesichts der klimapolitischen Herausforderungen Abwarten keine Option sei: „Ich will hier nicht über das Jahr 2050 sprechen – ich möchte schon wesentlich früher die ersten Beispiele aus der Branche sehen, die dann die anderen maritimen Akteure ansprechen und motivieren, ebenfalls mehr zu tun.“ Janecek hob die Bedeutung auch der Hafeninfrastruktur für die maritime Energiewende hervor. Der Maritime Koordinator nahm anschließend an einer politischen Talkrunde teil, die von Georg Ehrmann, Geschäftsführer der Maritimen Plattform, moderiert wurde. Mit ihm auf dem Podium: die Bundestagsabgeordneten Lukas Benner (Bündnis 90/Grüne), Oliver Grundmann (CDU/CSU), Hagen Reinhold (FDP) und Uwe Schmidt (SPD). Auch hier wurde die Bedeutung der Schifffahrt für die Energiewende hervorgehoben und das klare politische Signal für eine aktive Unterstützung durch die Politik gegeben.

Engstelle E-Fuels
In einem zweiten Panel unter Leitung von VDR-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kröger diskutierten Vertreter von Schifffahrt, Umweltschutz und Forschung darüber, wie sich die maritime Energiewende praktisch umsetzen lässt. Marko Möller, Manager Spezialprojekte bei der Fährreederei Scandlines, und Philipp Niesing, Managing Director der im Containersegment aktiven MPC Container Ships Verwaltungs GmbH und Leiter des Dekarbonisierungsteams, skizzierten die Strategien ihrer Unternehmen. Der Umweltverband NABU hatte seinen maritimen Experten Sönke Diesener entsandt. Technischen Sachverstand zu alternativen Antrieben steuerte Prof. Dr. Friedrich Wirz, Leiter der Arbeitsgruppe Schiffsmaschinenbau an der TU Hamburg, bei.

Die Position des Verbands Deutscher Reeder vertrat dessen Präsidentin, Dr. Gaby Bornheim.  Die Branche würde gern schnell Fortschritte erzielen. „Doch die Geschwindigkeit der Energiewende in der Schifffahrt wird maßgeblich von der Verfügbarkeit erneuerbarer Energie und grünem Wasserstoff sowie der Ausbaugeschwindigkeit der Produktionskapazitäten für alternative Kraftstoffe, insbesondere E-Fuels bestimmt.“ Die Einführung und der Markthochlauf zu wettbewerbsfähigen Konditionen erforderten außerdem einen globalen und konsistenten Rechtsrahmen, der sowohl Energie- und Treibstofflieferanten als auch der Schifffahrtsindustrie die notwendige Planungs- und Investitionssicherheit bietet.

Rolf Stiefel, Bureau Veritas und Vorsitzender der Maritimen Plattform ergänzt, dass hier bereits in Deutschland große Herausforderungen bestehen: „Bund, Küstenländer und die Häfen sind nun gefordert, einheitliche Standards für die unterschiedlichen alternativen Kraftstoffe zu entwickeln.“

Ein weiterer am Abend diskutierter Punkt war die Versorgungsproblematik. Hierzu Frau Dr. Bornheim: „Der Infrastrukturausbau von Umschlagsanlagen und Energiespeichern ist die Grundlage einer nationalen und europäischen Wasserstoffimportstrategie und eine zwingende Voraussetzung für das Gelingen der maritimen Energiewende“. Das erfordere ebenso wie der Neu- und Umbau von Schiffen zum Umschlag und zur Nutzung von E-Fuels enorme Investitionsanstrengungen. „Damit die Branche das stemmen kann, brauchen wir technologieoffene und schiffsgrößenunabhängige Förderinstrumente und attraktive Finanzierungsmodelle“, so Bornheim. Die VDR-Präsidentin begrüßte ebenso wie Rolf Stiefel in diesem Zusammenhang, dass Erlöse aus dem europäischen Emissionshandel, in den die Schifffahrt ab 2024 stufenweise einbezogen wird, der Erforschung grüner Antriebstechnologien zugutekommen sollen.

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